Re: Noch 20 Jahre, dann gehen die USA den Bach runter.


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Emil am 03. Mai 2005 01:29:54:

Als Antwort auf: Noch 20 Jahre, dann gehen die USA den Bach runter. geschrieben von Skywalker am 29. April 2005 22:33:47:

>>Doch, ich glaube, es war Juan de Mariana, ein spanischer Jesuit, der zum ersten Mal Inflation als eine Steuer beschrieb. Und genau das ist beim Dollar der Fall. Der Dollar ist die Weltwährung. Alle Waren, die in Dollar gehandelt werden, sind durch eine steigende Inflation mit einer hohen Steuer belegt. Alle Gelder, die in Dollar angelegt sind, alle in Dollar gelistete Aktien und Finanztitel, werden durch die Inflation bzw. die Entwertung des Dollars besteuert! Die enorme Entwertung des Dollars bezahlt sozusagen das Außenhandelsdefizit, sogar die US-Haushaltsdefizite. Und keiner merkt es.
>>Ich stelle diese Theorie der Diskussion anheim.
>>von Jochen Steffens
>
>*** Natürlich bezahlt jeder der 1 Dollar in Besitz hat deren Spielchen mit, aber damit wird bald schluss sein.
>Sobald die saudischen Erdölreserven erschöpft sein werden wird der Euro Weltwährung und dann ist schluss mit der amerikanischen Wirtschaft. Dank den Chinesen wird dieser Tag schneller kommen als gedacht, denn die verbrauchen Rohstoffe wie kein Zweiter. Vor ein paar Jahren wollte man ja schonmal den Euro zur Weltwährung machen, aber die Saudis waren dagegen. Den Russen hats gefallen und den meisten anderen Staaten auch. Kein Wunder, denn wer hat keinen Hass auf Amerika. Die Saudis sind deshalb dagegen weil denen fast die ganze USA gehört und die genau wissen was dann passiert.
>Wenn erstmal der Euro Weltwährung ist werden soviel Dollars zurückfliessen das die Ihre Währung einstampfen können.
>Das gleiche würde auch passieren wenn freie Energie für jedermann zur Verfügung stehen würde, denn dann braucht man Erdöl nur noch für Plastiktüten.
>mfg

Hi,

Haß auf Amerika ist wohl Energie-Verschwendung, zumindest, wenn man den Standpunkt
von O. Henkel in seinem Buch 'Kraft des Neubeginns' einnimmt, daß Amerika einfach
alles ist und darum Kritik sinnlos ist.

Zum Rest fällt mir folgender Kommentar von B. Niquet ein:

Wie es weitergehen könnte

Neulich habe ich wieder einmal meinen alten Professor Riese besucht, meinen akademischen Lehrer, der jetzt schon länger emeritiert ist, aber mit der Erfahrung von beinahe 70 Jahren immer noch ein reger Beobachter und Kommentator des Wirtschaftsgeschehens ist. Ich frage ihn über seine Einschätzung der aktuellen Lage - und er beginnt gleich mit einer Pointe:

Ich dachte immer, sagt er, man könne in der Ökonomie keine Experimente machen wie in der Naturwissenschaft. Die Gegenwart zeigt uns aber, dass das anscheinend doch geht. Er meint die Kürzung aller Ausgaben, seitens des Staates, der Unternehmen und der Haushalte. Dies führt, sagt die keynesianische Theorie, zu einer Abwärtsbewegung, bis sich schließlich auf einem niedrigeren Niveau ein neues Gleichgewicht bildet. Minutiös können wir dies augenblicklich mitverfolgen.

.......

Und? frage ich, ist die Situation nicht bedrohlich? Was ist denn mit der epochalen Krise, die uns von so vielen Seiten für die naheliegende Zukunft prophezeit wird? Die Weltwirtschaftskrise, die da kommen soll, sagt Riese, die möchte ich erst einmal sehen. Es gibt doch zwei große Stabilisatoren: Die Staatsverschuldung von heute ist der Ausweis der politischen Stabilität. Und das Leistungsbilanzdefizit der USA ist Ausweis der wirtschaftlichen Stabilität.

Aber was passiert mit dem Dollar? Ich bin ja ein leidenschaftlicher Befürworter von Vermögensabwertungen, sagt Riese. Doch immer wenn der Dollar fällt, dann wollen und müssen andere ihn auch wieder kaufen. Eine Ablösung der Leitwährungsfunktion des Dollar wäre nur dann möglich, wenn eine andere Währung als Substitut bereit stände. Doch wer soll das sein? Es fehlt völlig die Alternative.

Und wo keine Alternative ist, da fehlt auch das Risiko der Systemkrise, die erst dann kommen würde, wenn der größte Schuldner der Welt sich in einer fremden Währung verschulden müsste. So lange die USA in Dollar verschuldet sind und der Dollar die Leitwährung ist, bleibt das System stabil. Dollarabwertungen widersprechen dieser These nicht, im Gegenteil, sie stützen sie eher.


mfg, Emil






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