hey Hamertussi, wieso loescht du meine Artikel ueber die Hamer-Sekte


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von ein mathematiker am 25. Februar 2006 03:52:48:

auf ein neues:

In Deutschland darf jeder glauben was er mag, außerdem ist Selbstmord nicht strafbar - und Dummheit erst recht nicht. Jedem Menschen ist es frei gestellt, an den Hamer-Irrsinn zu Glauben oder gar Mitglied der Hamer-Sekte zu werden. Die Konsequenzen im Falle einer lebensbedrohlichen Erkrakung wie Krebs sind halt meist tödlich, und bislang hat noch kein echter Krebs-Patient die GNM überlebt. Solche Leute können aber immer noch als abschreckendes Beispiel dienen, wie z.B. in dieser Dokumentation dargestellt:
http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm
Vielleicht hat man als Hamer-Opfer dann sogar die Ehre, für den Darwin-Award vorgeschlagen zu werden.
Allerdings gibt es in Sektenkreisen viele eingebildete Kranke, die natürlich ganz leicht geheilt werden. Wie schnell man als Hamer-Jünger einen "Krebs" bekommt und davon wieder "geheilt" wird zeigt ein ganz aktuelles Beispiel:
http://www.gnm-forum.ws/phpBB2/viewtopic.php?p=3475#3475

Ein vernünftiger Arzt hätte die Beschwerden wahrscheinlich als "Monarthritis der Schulter" o.ä. bezeichnet, als Sektenmitglied nennt man das aber "Neuroblastom". Klar, dass ein solches "Neuroblastom" jeder überlebt, egal, ob gar nicht (also GNM) oder mit einer adäquaten Therapie behandelt wird.


Angebliche Verifikationen der GNM

Die Vertreter der GNM behaupten, sie sei über 30mal „verifiziert“ worden.
Ganz abgesehen davon, dass die „Verifikation“ in der Wissenschaft seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr angewendet wird, finden sich in den Veröffentlichungen von Pilhar über die GNM lediglich 12 „Verifikationen“. Da Pilhar so ziemlich jedes Schriftstück über die GNM veröffentlicht, egal, ob Privatkorrespondenz, Zeitungsartikel, amtliche Dokumente etc., darf man davon ausgegehen, dass es auch nur diese 12 gibt.
Die sollte man sich doch mal genauer ansehen, denn die GNM-Jünger basieren ja darauf schließlich ihre Doktrin:

1. Die Verifikation von Löwenstein (1982):
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/820729.htm

Diese „Verifikation“ des damaligen Chefarztes der Abteilung für
Anästhesie, Lungenphysiologie und Allergologie besteht aus einer 8zeiligen Bescheinigung, dass Hamer unter der Anwesenheit der jeweiligen Stationsärzte 5 Patienten untersucht habe und je 5 Kriterien der „eisernen Regel des Krebses“ erfüllt sieht.
Zur Methodik der Untersuchungen und Art der festgestellten Daten nimmt das Dokument keine Stellung, und was beweist denn auch schon die Anwesenheit des jeweiligen Stationsarztes?

Wertung: völlig unbrauchbar


2. Überprüfung durch Dr. E. Brauchle, Radiologe:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/830922.htm

Hierbei handelt es sich um eine 10zeilige Bescheinigung des Radiologen, der bestätigt, dass diverse Kollegen niemals einen „Hamer-Herd“ haben wachsen sehen, und dass ein „Hamer-Herd“ , der nicht wächst, kein bösartiger Tumor sein könne.

Die Intention der Bescheinigung wird nicht klar, zudem sie sich auf „folgende Kollegen“ bezieht, die gar nicht genannt werden. Mit einer „Verifikation“ hat das rein gar nichts zu tun.

Wertung: verwirrend und völlig unbrauchbar


3. Überprüfung in Wien, September 1984:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/840906.htm

Hierbei handelt es lediglich sich um eine Vereinbarung über eine zukünftig durchzuführende Studie an der kardiologischen Uniklinik in Wien, „die überschlagsmäßig den möglichen Zusammenhang zwischen Herzinfarkt, Revierkonflikt und Veränderungen im Gehirn, und zwar rechtstemporal in Form eines sogenannten HAMERschen HERDES, klären soll.“
Bei Voruntersuchungen an acht Patienten seinen interessante Zusammenhänge entdeckt worden, die näher untersucht werden sollen.
Also keine „Verifikation“ sondern eine Verabredung zu einer weiteren Untersuchung, die wohl nie stattgefunden hat.

Wertung: völlig unbrauchbar


4. Noch einmal eine „Verifikation“ aus Wien, Dezember 1988:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/881209.htm

Ein 13zeiliger Wisch ohne Briefkopf, in dem fünf Unterzeichner (darunter Hamer selbst), die Reproduzierbarkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ an sieben Patienten gefunden haben wollen.
Über Methodik der Untersuchungen und exakte Ergebnisse schweigt sich das Dokument aus.

Wertung: völlig unbrauchbar


5. Gmünder „Verifikation“ an einer Zahnarztfrau:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/881210.htm

Ein 9zeiliges Schreiben eines Zahnarztes, in dem er bestätigt, dass er gemeinsam mit Hamer und einer praktischen Ärztin aus Wien, die bereits an einer anderen „Verifikation“ teilnahm, die „eisernen Regeln des Krebses“ an seiner Ehefrau überprüft und bestätigt gefunden habe.
Wieder kein Hinweis auf Methodik und genaue Ergebnisse, zudem der Zusatz des Zahnarztes, dass er ab sofort die „EISERNE REGEL DES KREBS auf die Erkrankungen der Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten anzuwenden“ gedenke.

Wertung: völlig unbrauchbar


6. Münchner „Verifikation“ vom März 1989:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890305.htm

18zeilige, notariell beglaubigte Abschrift, auf der 15 Personen (einschl. Hamer selbst) versichern, dass an 27 untersuchten Patienten die „eisernen Regeln des Krebses“ nachgewiesen worden seinen.
Keine Angaben zur Methodik, keine Daten zu den Untersuchungsergebnissen und teilweise exakter Wortlaut, wie bei der Wiener „Verifikation“ 1988.

Wertung: völlig unbrauchbar


7. Die unleserliche Verifikation:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890408og.htm

Vollkommen unleserlicher, 13zeiliger Schrieb der französischen „Association Stop au Cancer“ mit vielen ebenso unleserlichen Unterschriften, darunter wieder die von Hamer selbst. Das Satzbild erinnert aber stark an die „Verifikation“ von Nemur (s.u.).

Wertung: völlig unbrauchbar

8. „Verifikation“ der Fa. Siemens (1989)
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/891222.htm

Hierbei handelt es sich um eine Bescheinigung der Fa. Siemens von 1989 über 8 Ausschlusskriterien von Artefakten im Hirn-CT.
Abgesehen davon, dass 1989 die Computertomographie noch in den Kinderschuhen steckte, und man über mögliche Artefakte noch nicht besonders viel wusste, kann dieses Schreiben, das seltsamerweise auch von Hamer selbst unterzeichnet wurde, nicht als Nachweis für die Richtigkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ dienen.

Wertung: völlig unbrauchbar


9. Protokoll der Ärztekonferenz vom 12./13.05.1990 in Namur
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/900513.htm

Die 11zeilige Übersetzung eines Protokoll einer Ärztekonferenz in Namur (Belgien) vom 12. u. 13. 5. 90 bestätigt die Richtigkeit der „eisernen Regel des Krebses“, welche anhand von sechs Patienten untersucht wurde.
Wieder keine näheren Aufzeichnungen über genaue Ergebnisse und Methodik, auch die Namen der teilnehmenden Ärzte werden diesmal verschwiegen.

Wertung: völlig unbrauchbar


10. Schreiben von Prof. Stemmann an den Dekan der med. Fakultät Düsseldorf
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/920524.htm

Stemmann beschreibt die positive Überprüfung der „eisernen Regel des Krebses“ anhand von 24 Patienten ohne auf Details einzugehen. Diese kündigt er in einer „ausführlichen Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht“ an.
Aber wo ist dieser Bericht? Pilhar hat ihn offensichtlich nicht veröffentlicht, und das will bekanntlich was heißen.
Stemmann kennt als Wissenschaftler die Gepflogenheiten für den Nachweis neuer Hypothesen. Sein Schreiben an den Dekan stellt natürlich keine „Verifikation“ dar und die ausführliche Dokumentation ist nicht einsehbar, vielleicht, weil es sie gar nicht gibt, oder sie eben doch nicht das ergab, was Hamer gerne gehabt hätte. Interessant ist auch, dass Hamer ausgerechnet Stemmann als Zeugen aufruft, der ja bekanntlich sein Intimfeind wurde, nachdem er aus der „Neuen Medizin“ die „Metamedizin“ machte.

Wertung: völlig unbrauchbar


11. „Bestätigung“ von Burgau, 1993:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/930127.htm

Hier wird Hamer auf eigenem Briefpapier (!) von Dr. Stangl und dem praktischen Arzt Dr. Limberger die Richtigkeit seiner Thesen bescheinigt. 12 Patienten seien untersucht worden. Keine weiteren Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den Ergebnissen.

Wertung: völlig unbrauchbar


12. Die „Verifikation“ von Trnava (1998):
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/980911.htm

Die berühmte „Verifikation“ der Uni Trnava, die von Hamer auch als „amtliche Verifikation“ bezeichnet wird.

Man nehme dich nur zwei Sätze vor:

„Es sollte festgestellt werden, ob nach naturwissenschaftlichen Regeln der Reproduzierbarkeitsprüfung die Verifikation seines Systems festgestellt werden konnte. Dies war der Fall.“

Das heißt eigentlich nichts anderes, als dass Hamers Gedankenkonstrukt in sich geschlossen ist.

„Von den jeweils etwa 100 Fakten, die man bei jeder Einzelerkrankung nach den Regeln der "NEUEN MEDIZIN" abfragen kann, konnten zwar in Ermangelung vollständiger Untersuchungsbefunde nicht alle Fakten abgefragt werden, aber die abgefragten Fakten zeigten, daß alle Naturgesetze der "NEUEN MEDIZIN" erfüllt waren.“

Es gab also keine vollständigen Untersuchungsergebnisse, aber die lückenhaften Daten, auf die man der Einfachheit halber erst gar nicht eingeht, genügen angeblich, um die „Naturgesetze der NM“ als erfüllt anzusehen.
Auch sonst keine Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den einzelnen Ergebnissen.
Das Pamphlet stammt wohl tatsächlich von einer Universität. Diese verfügt jedoch nicht über eine medizinische Fakultät. Daher kann vielleicht auch kaum erwartet werden, dass sich diese Universität mit den Regeln medizinisch-wissenschaftlicher Veröffentlichungen auskennt.
Hamer kommentierte diese „Verifikation“: „Nach naturwissenschaftlichen Regeln darf eine offizielle Verifikation einer Universität nur dadurch außer Kraft gesetzt werden, daß die andere (falsifizierte) Seite, nämlich die sog. Schulmedizin, das Gegenteil beweist. Dies aber kann sie nicht. Denn mit 5000 Hypothesen kann sie überhaupt nichts beweisen, widerlegen oder verifizieren.“
Aber ebenso wenig, wie es heutzutage „Verifikationen“ gibt, gibt es auch „offizielle“ oder „amtliche Verifikationen“ oder Falsifikationen. Es bleibt dabei: wer eine These aufstellt, muss selbst dafür sorgen, dass er Beweise dafür bringt. Und eben dies ist Hamer auch mit seinem letzten Versuch der „Verifikation“ nicht gelungen.

Wertung: eine Farce, die den unterzeichnenden Professoren der Uni Trnava nachträglich sehr peinlich wurde.

Zusammenfassung:
Von den oft behaupteten ca. 30 Verifikationen der „GNM“ scheint selbst Pilhar nur 12 zu kennen. Von diesen 12, die er auf seiner Homepage veröffentlicht hat, erweisen sich 2 als reine Bescheinigungen über einen Sachverhalt (Siemens und Radiologe), eine ist nichts anderes als eine Vereinbarung über eine durchzuführende Studie (die wohl bis heute nicht erfolgt ist), und eine weitere ist die Ankündigung an den Dekan der medizinischen Fakultät Düsseldorf, ihm eine ausführliche Dokumentation zukommen zu lassen. Die „Verifikation von Namur“ ist vollkommen unleserlich, dürfte aber in ihrem Inhalt den anderen ähneln.
Die verbleibenden sieben „Verifikationen“ entsprechen in keiner Weise dem, was man sich als wissenschaftlichen Nachweis für die Richtigkeit der „GNM“ oder der „eisernen Regeln des Krebses“ erwarten würde. Es finden sich in keinem einzigen Fall Hinweise zur Methodik der Untersuchungen oder zu den Untersuchungsergebnissen selbst.
Die Summe der „dokumentierten“ Fälle beträgt 89, dazu kämen ggf. noch Fälle der „unleserlichen Verifikation“, also dürfte sich die Gesamtzahl auf etwa 100 Patienten belaufen. Das ist so gut wie gar nichts. Mit einer Gruppe von n=100 kann kaum eine ernst zu nehmende Studie durchgeführt werden, selbst dann nicht, wenn alle 100 unter den gleichen Kriterien innerhalb der gleichen Studie untersucht worden wären, und wenn man nicht eine angeblich Bahnbrechende Theorie beweisen will.

Schlussfolgerung:
Die NM, GNM, eiserne Regeln des Krebses, oder wie Hamer auch immer seine Theorie nennen mag, wurde niemals in irgendeiner Art und Weise seriös nachvollzogen.
Es liegt kein erkennbares Studiendesign vor, es wurden keine Studienmethodik veröffentlicht und auch keine detaillierten Daten. Die Schreiben, die von den Hamer-Anhängern „Verifikation“ genannt werden, sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen.

Nachvollziehbar ist jedoch, dass es bislang nicht einen einzigen Menschen gibt der nachweislich mittels o. g. Theorien von einem Krebsleiden geheilt worden wäre. Nachvollziehbar ist auch, dass mehrere Personen, die an einer bösartigen Erkrankung litten und sich der Therapie nach Hamer anvertrauten verstorben sind, obwohl sie bei einer definierten Therapie eine gute Überlebenschance gehabt hätten.

Scheinbar liest Pilhar meine Beiträge, oder jemand hat ihm gesteckt, dass seine Verifikationen nichts wert sind. Vor kurzer Zeit wurden der Liste der angeblichen Verifikationen zwei weitere hanebüchene Schreiben hinzugefügt, mit der er den Nachweis für die Richtigkeit der "GNM" zu bringen glaubt:

http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/Uberpruf.htm

1. Schreiben von Probst an den ehemaligen baden-württembergischen Minister für Wissenschaft und Forschung Claus v. Trotha
(http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/940811.htm)

Neben den in der GNM-Szene üblichen Falschdarstellungen, die "GNM" sei von der Medizin nicht untersucht und Hamers Habilitationsersuchen von der Uni Tübingen rechtswidrig abgelehnt worden, finden sich die Halbsätze:
"... und konnt deren (Anm.: Arbeit von Hamer) Richtigkeit vereinzelt auch in der Praxis überprüfen."
und:
"... , kann ich als Praktiker seine (Anm.: Hamers) Ergebnisse bestätigen."

Nähere Auskünfte zu Daten, Untersuchungsergebnissen etc. gibt es auch in diesem Schreiben nicht.

Wertung: völlig unbrauchbar


2. Zeugenaussage des Marc Fréchet:
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/970820.htm

Abgesehen davon, dass im Dunklen bleibt, zu welchem Anlass Fréchet diese Aussage tätigt und wer sie angefordert hat, bleibt der Inhalt ziemlich nebulös.
Er beschreibt zwar etwas ins Detail gehend, er habe über 600 Patienten in drei Gruppen betreut, von denen es die meisten Überlebenden in der Gruppe der Behandlungsverweigerer gab. Über die einzelnen Diagnosen, die bereits durchgeführten und abgelehnten medizinischen Behandlungen und die Art seiner Therapie schweigt er sich jedoch aus. Insbesondere wäre hier die Homogenität der drei Gruppen von größter Bedeutung.

Erfahrungsgemäß findet man jedoch bei Patienten mit der besten Prognose auch am häufigsten diejenigen, die eine (weitere) Therapie, nämlich eine adjuvante Chemotherapie oder Bestrahlung verweigern. Davon ausgehend, dass es sich bei den beschrieben Patientinnen um Frauen mit einem nachgewiesenen Mamma-Ca gehandelt hat, muss ja bereits vorher eine histologische Untersuchung des Tumors stattgefunden haben, die zumeist im Rahmen einer Tumorresektion, also einer Operation erfolgt. Wurde der Tumor komplett entfernt (sog. R0-Resektion) und zudem keine befallen Lymphknoten entdeckt, ist die Prognose grundsätzlich gut. Solchen Patientinnen ist erfahrungsgemäß eine adjuvante Therapie, die zumeist mit Nebenwirkungen verbunden ist, schwer zu vermitteln, aber auch ohne die adjuvante Therapie besitzen sie die größten Langzeitüberlebenschance. Dann ist aber die Bezeichnung der 2. Gruppe „…die die medizinische Behandlung entscheidend ablehnten“ falsch, denn diese Patientinnen wurden ja bereits operiert, mit dem Ergebnis der guten Prognose.

Ein schlichter (oder schlechter) Witz ist seine Aussage:
„Unabhängig der Kenntnis der Arbeit von Dr. Hamer bezüglich der von uns detailliert untersuchten Brustkrebs-Patientinnen, können wir die von Dr. Hamer entwickelte Methode hundertprozentig bestätigen. „
Es ist also egal, ob er Hamers Methode kennt oder nicht, sie ist trotzdem hundertprozentig richtig!?

Als einzig wirklich fassbare Feststellung schreibt er:

"Egal welcher medizinischen Therapie die Patienten folgten oder nicht, kann ich nur bestätigen, das ein intimes Verstehen der biologischen und psychischen Mechanismen, die mit den medizinischen Symptomen verbunden sind, immer zu einer Verbesserung der Situation des Patienten geführt hat. Vielen von ihnen geht es bis heute gut. Ihr Leben hat an Qualität und inneren Frieden gewonnen."

Das ist unbestritten und war auch zum Zeitpunkt der "Zeugenaussage", 1997 nichts Neues mehr. Zu den oben erwähnten „detailliert untersuchten Brustkrebspatientinnen“ gibt es jedoch keine weiteren Detaills.

Also auch hier keine Verifikation der GNM.

Wertung: völlig unbrauchbar


Ich bin äußerst gespannt, welche angeblichen "Verifikationen" Pilhar demnächst aus dem Hut zaubert.

Hamer-Herde sind nichts anderes als Artefakte


Was ist ein Hamer’scher Herd?

Hamer behauptet, im Hirn-CT (cCT) von Krebspatienten Veränderungen entdecken zu können, die einer Schießscheibe ähneln, also sog. konzentrische Kreise.

Zur Art der „Hamer-Herde“ stellen sich sofort zwei Fragen, die von Hamer nirgends beantwortet werden. Er beharrt aber ständig darauf, dass diese Erscheinungen keine Artefakte der Computertomographie seien, ist aber nicht in der Lage dafür einen stichhaltigen Beweis zu liefern.

Welche morphologische Struktur liegt den Hamer-Herden zugrunde?

Bei einer Computertomographie handelt es sich bekanntlich um eine Schnittbilddarstellung mit einer Schichtdicke von wenigen Millimetern.
Damit ein Schnitt durch eine geometrische Figur einen Kreis ergibt, muss diese eine der nachfolgenden Formen oder eine Mischform daraus aufweisen:

1. Die Kugel:
Egal, in welchem Winkel und in welcher Schicht man durch eine Kugel einen ebenen Schnitt führt, er wird immer kreisförmig sein. Ein parallel daneben geführter Schnitt hat natürlich die gleiche Form, aber nur dann die gleiche Größe, wenn er exakt genauso weit vom Mittelpunkt der Kugel entfernt ist.

Wenn es sich bei den Hamer-Herden also um kugelförmige Gebilde handeln sollte, muss er ab einem Durchmesser größer als die Schichtdicke immer in mehreren Schnittbildern zu sehen sein und auf jedem Bild eine andere Größe haben.

2. Der Zylinder:
Damit ein Schnitt durch einen Zylinder einen exakten Kreis ergibt, muss die Schnittebene im rechten Winkel zur Zylinderachse stehen. Dies dürfte im CT aber nur in den seltensten Fällen vorliegen, sodass die Hamer-Herde meistens als Oval erscheinen müssten. In den benachbarten Schnittbildern müsst in jedem Fall jeweils die gleiche Struktur mit gleicher Größe erkennbar sein. Bei Kippung der Schnittebene muss die Struktur ihre Form verändern.
Zur vorauszusetzenden exakt gleichmäßigen Struktur des Zylinders ist das gleiche zu vermerken, wie bei der Kugel.

3. Der Kegel:
Auch der schnitt durch einen Kegel ergibt nur bei einem rechten Winkel zur Längsachse einen exakten Kreis, andernfalls entsteht ein unregelmäßiges Oval oder eine Parabel. In den Nachbarbildern müssten ähnliche, d.h. gleich geformte, aber unterschiedlich große Strukturen erkennbar sein.


4. Die Scheibe:
Womöglich ist ja der Hamer-Herd genau das, als was er erscheint, nämlich eine flache Scheibe.
In diesem Fall wäre es aber sehr unwahrscheinlich, im CT genau diese Scheibe so zu treffen, dass deren Ebene mit der Schnittbildebene genau übereinstimmt. In allen anderen Fällen wäre mehr oder weniger breite eine Linie oder annähernd rechteckige Fläche zu sehen. Bei genauer Übereinstimmung dürfte in den Nachbarschnitten nichts zu sehen sein, bei nicht genauer Übereinstimmung müssten Linien oder Flächen unterschiedlicher Länge erkennbar sein.

Wie dem auch sei, Hamer schweigt sich über das morphologische Korrelat seiner Herde aus. Aber eines wird klar: wenn sie immer als konzentrische Kreise auf einem CT abgebildet werden, müssen sie sehr gleichmäßiger innerer und äußerer Struktur sein. Aus technischen bzw. stochastischen Gründen scheiden der Zylinder, der Kegel und die Scheibe und alle ihre Abwandlungen als morphologisches Korrelat aus. Bleibt also nur die Kugel. Die müsste jedoch auch in weiteren Bildern erkennbar sein, wobei der Schnitt von Bild zu Bild an Größe entweder zu- oder abnimmt.
Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass im Rahmen eines krankhaften Geschehens immer ein exakt kugelrundes Gebilde an verschiedenen Orten des Gehirns auftritt. Weder in der Anatomie noch in der Pathologie sind größere, d.h. im CT erkennbare exakt kugelrunde Strukturen bekannt. Auch wurden bislang aus den Reihen Hamers nie Bildfolgen einer Computertomographie mit sog. Hamer-Herden auf mehreren Bildern, die o.a. Kriterien entsprechen veröffentlicht.


Warum sind „Hamer-Herde“ nur im CT nachweisbar?

Von Kritikern werden die „Hamer-Herde“ von jeher als Artefakt bezeichnet. Diese Ringartefakte sind bei CT-Geräten der 3. Generation (ab 1974), die Hamer bei seiner „Entdeckung“ Anfang der 80er Jahre verwendet haben dürfte, bekanntermaßen keine Seltenheit gewesen, treten aber bei moderneren CTs so gut wie nicht mehr auf.

In der von Hamer als „Verifikation“ bezeichneten Bestätigung der Firma Siemans, an der er allerdings selbst mitgearbeitet hat, wird u. a. als Ausschlusskriterium für ein Artefakt genannt:
„Ein Ringartefakt liegt demzufolge sicher nicht vor, wenn im NMR eine vergleichbare eindeutige Ringformation sichtbar ist, … die geräteabhängigen Artefakte sind kreisförmige oder kreissegmentförmige Strukturen um das Drehzentrum der Anlage. Wenn solche Strukturen echten anatomischen Gegebenheiten entsprechen können, empfiehlt sich die Wiederholung des Scans mit seitlich oder in der Höhe verschobener Patientenposition. Wenn die Struktur in dem wiederholten Tomogramm bezüglich markanter, patienteneigener Strukturen nicht verschoben ist, liegt kein Artefakt vor. “

http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/891222.htm

Allein diese beiden genannten Kriterien genügen, um nachzuweisen, ob es sich bei den „Hamer-Herden“ um Artefakte handelt oder nicht. Wenn eine, im cCT entdeckte Ringstruktur an gleicher Stelle auch im NMR sichtbar ist, kann es sich logischerweise nicht um ein Artefakt des CT handeln, denn die Technik des NMR unterscheidet sich grundlegend von der des CT. Im CT wird mit Röntgenstrahlen gearbeitet, im NMR mit magnetischen Impulsen.
Außerdem wäre ein Hamer-Herd zweifelsfrei kein Artefakt, wenn er bei einem erneuten cCT in anderer Position des Patienten oder anderer Schnittbildführung wieder an gleicher Stelle des Patienten erscheint.
Merkwürdigerweise hat Hamer diese Möglichkeit des Nachweises für die Richtigkeit seiner Theorie – zumindest offiziell - nie genutzt, und bis heute sprechen alle Anhänger der „GNM“ nur immer vom CT, nie aber vom NMR. Das mutet seltsam an, wo doch die Kernspintomographie seit Jahren etabliert und im Gegensatz zum CT strahlungsfrei ist.
Natürlich kann man getrost davon ausgehen, dass Hamer bei allen seinen Bemühungen, die „(G)NM“ zu „verifizieren“ auch versuchte, seine Herde im NMR zu finden. Hätte er sie gefunden, so wäre dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit veröffentlicht worden, spätestens auf Pilhars Web-Seite. Im gesamten WWW findet sich jedoch kein einziger Fall, bei dem ein Hamer-Herd im NMR nachgewiesen worden wäre. Das Nichtvorhandensein eines solchen Falles ist daher so zu interpretieren, dass die Hamer-Herde im NMR nicht gefunden werden konnten, und sie somit als Artefakt des CT mit veralteter Technik zu werten sind.
Auch über die Möglichkeit des Nachweises anhand einer Lageänderung oder einer anderen Schnittbildführung im CT gibt es keine einzige Veröffentlichung auf den einschlägigen GNM-Seiten, wobei man auch hier davon ausgehen kann, dass Hamer dies mit Sicherheit versucht hat, aber auch hier scheiterte und die Sache unkommentiert unter den Tisch fallen ließ.
Die artifizielle Genese der „Hamer-Herde“ wird zudem durch die wenigen Beispiele deutlich, die sich auf GNM-freundlichen Seiten finden.
Das eindruckvollste Beispiel ist ausgerechnet auf der Seite von Pilhar zu finden:

http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2005/20050808_Beisswenger_GlaubeWissenWeisheit.htm

Sieht man sich einmal den sog. Hamerschen Herd an, der auf dieser Seite abgebildet ist, fällt sofort auf, dass sich dieser über die Trennung der beiden Großhirnhälften erstreckt. Sogar die Ringstruktur wird durch die sog. Fissura longitudinalis cerebri deutlich durchbrochen, so dass zwei ungleich große Teile eines Kreises entstehen.
Das macht deutlich, dass es sich hierbei nicht um eine anatomische Struktur sondern nur um ein Artefakt handeln kann, denn welche Struktur kann ohne Verbindung von einem Organteil in ein anderes wachsen oder entstehen, wobei der Verlauf der Grenzstrukturen weiterhin exakt eingehalten wird?


einen weiteren Punkt kann man noch hinzufügen, der das Vorhandensein von Hamerschen Herden absolut unmöglich macht: unterschiedliche Grautöne im CT entsprechen unterschiedlichen Dichtegraden bzw. unterschiedlichen Materialien. Daher müßte ein im CT sichtbarer Hamerscher Herd an den "hellen" stellen, die Abschattungen sind, dichter sein, und an den "dunklen" Stellen, die Aufhellungen sind, umgekehrt. Dabei müßte diese Abfolge von konzentrischen und regelmäßigen Schichten hoher und niedriger Dichte in der morphologie und in der Pathologie zu finden sein, denn die Dichtewechsel können nur im zellulären Aufbau begründet liegen - genau darauf beruht ja das Prinzip des CT. Daher müßte sich der Dichtesprung aber auch auf benachbarte Strukturen auswirken, und er könnte in Strukturen gleicher Dichte (Liquor !) niemals sichtbar sein. D.h. ein Hamerscher Herd, der auch im Liquor sichtbar ist, ist immer ein Artefakt. Ein HH, der die Hemisphären überspannt, ist immer ein Artefakt. Ein HH, der die Grenzen morphologischer Strukturen überschreitet (und z.B. Teile des Stammhirns oder des Corpus callosum erreicht) ist immer ein Artefakt.
Aus oben gesagtem ergibt sich aber auch, daß WENN ein HH "real" wäre, es im NMR und eigentlich auch im Sono sichtbar sein müßte, und es bestätigt wieder die Regel, daß jeder HH, der im NMR nicht sichtbar ist, de facto und ohne jeden Zweifel als Artefakt oder Fälschung bezeichnet werden muß.






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