Re: Was gibt es Neues von Felix Würth??? o (ohne Text)
Geschrieben von Max am 28. März 2006 23:06:49:
Als Antwort auf: Was gibt es Neues von Felix Würth??? o (ohne Text) geschrieben von Don am 28. März 2006 22:12:49:
Jens Heinke
Vorstand der Felix Würth AG
Felix Würth Aktiengesellschaft
Telefon: 0700 / 98 37 84 24 – e-mail: jheinke@hotmail.com – http://www.wuerth-ag.com
Handelsregister HRB 6106 – Amtsgericht Mönchengladbach
Vorstand: Jens Heinke Aufsichtsrat: Heidi Gercke (Vorsitzende) - Tamara Zacher
Bankverbindung: Sparkasse Mainfranken Würzburg – BLZ: 790 500 00 – Konto 440 709 36
Insolvenz der Felix Würth AG
Sehr geehrte Aktionäre,
ich bin seit Dezember 2003 Aktionär der Felix Würth AG und habe seit dem 6. August 2004 in verschiedenen
Verantwortungen für die Felix Würth AG (FW AG) gestanden. Zunächst war ich Aufsichtsratsvorsitzender,
dann temporär zweites Vorstandsmitglied (Verantwortungsbereich: Aktionäre, Aktienbuch und Verträge)
und seit dem 24.April 2005 alleiniger Vorstand.
Mit diesem Schreiben will ich Sie darüber informieren, dass ich am 22. Dezember 2005 die Eröffnung des
Insolvenzverfahrens zu beantragt habe.
Um darzulegen, wie es dazu kommen konnte, muss ich wenigstens auf die wichtigsten Geschehnisse seit
der Hauptversammlung vom 06. August 2004 eingehen.
Die beiden Vorstandsmitglieder Rudolf Leicht und Felix Würth, ebenso alle Aufsichtsratsmitglieder waren
zurückgetreten, angeblich wegen interner Zerwürfnisse. Die Aufsichtsratspositionen und auch der Vorstandsposten
der FW AG wurden am 06. August 2004 auf alleinige Empfehlung des Geschäftsführers der
SVI Leipzig, Herrn Gerhard Steinbach, der auch die Hauptversammlung moderiert hat, besetzt. Als angeblich
einzige geeignete Person will Herr Steinbach unter mehreren Bewerbern Herrn Karsten Schalitz
ausgewählt haben. Herr Schalitz wurde dem neu gewählten Aufsichtsrat als einziger Kandidat vorgeschlagen
und zum Vorstand bestellt.
Die nächsten Monate gestalteten sich für die neuen Amtsinhaber, die kaum Einblicke in die Vorgeschichte
nehmen konnten, schwierig:
§ Nach und nach wurde deutlich, dass sehr viele der Amtsvorgänger im Laufe der Zeit gegen eine Fülle
von Paragraphen des Aktiengesetzes und der Satzung verstoßen hatten, wobei in verschiedenen Fällen
auch der dringende Tatverdacht der persönlichen Bereicherung einbezogen werden muss.
§ Eine komplette Aufklärung ist bis heute nicht möglich:
Gegen die Vorstände Leicht und Würth waren Anfang 2004 staatsanwaltliche Untersuchungen wegen
Anlagenbetruges eingeleitet worden.
Dabei wurden die gesamten verfügbaren Akten der FW AG konfisziert. Bis heute weigert sich die
Staatsanwaltschaft, diese Akten herauszugeben.
§ Die bei der FW AG noch vorhandenen Unterlagen waren in einem trostlosen Zustand.
§ Es stellte sich heraus, dass die finanziellen Mittel der FW AG nahezu erschöpft waren. Dem geringen
Konto-Restbestand standen erhebliche Forderungen gegenüber. Wenn auf der Hauptversammlung 2004
nicht Genussscheine in Höhe von 14.200 € verkauft worden wären, wenn nicht viele Verpflichtungen
sofort gekündigt worden wären (u.a. die Bezahlung einer Sekretärin), wenn die Aufsichtsratsmitglieder
nicht alle Spesenzahlungen gestundet hätten, hätte sogar schon damals die Eröffnung des Insolvenzverfahrens
eingeleitet werden müssen.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und dem neuen Vorstand Karsten Schalitz erwies sich nach
kurzer Zeit zunehmend als problematisch:
§ Herr Schalitz verstieß immer wieder gegen Bestimmungen des Aktiengesetzes und der Satzung und
setzte sich über Aufsichtsratsbeschlüsse hinweg.
FELIX WÜRTH AG
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§ Er unterließ vor allem, den Aufsichtsrat, später aber auch mich, seinen temporären Vorstandskollegen,
über wichtige Angelegenheiten mit katastrophalen Auswirkungen auf die Finanzsituation der FW AG, die
zu seinem Verantwortungsbereich zählten, zu informieren.
So haben im September 2004 Aktionäre Kaufanträge für Aktien in Höhe von 11.000 € an die AG gerichtet.
Diese Kaufwünsche hat Herr Schalitz unterschlagen. Die diesbezüglichen Anträge wurden erst zufällig
einen Monat nach seiner Kündigung im Juni 2005 „entdeckt“.
§ Die geringen verbliebenen Mittel der AG verwendet Herr Schalitz zum größten Teil für Gehaltszahlungen
an sich selbst.
Herr Schalitz hat in den Monaten Oktober bis Dezember 2004 alle verfügbaren Maschinen der AG zeichentechnisch
erfasst und im Computer eingegeben, wozu er für viele Wochen die Hilfe von weiterer Techniker
und Ingenieure aus seinem Umfeld in Anspruch nahm.
§ Die Felix Würth AG hat bis heute keine dieser technischen Zeichnungen und Vermessungen zu Gesicht
bekommen, da Herr Schalitz noch heute, mehr als ein Jahr später, die Herausgabe verweigert.
§ Zwischen Januar und März 2005 hat Herr Schalitz unter merkwürdigen Umständen und ohne irgendeine
Rückkopplung mit dem Aufsichtsrat zwei Franchise-Verträge mit neuen Franchise-Partnern eigenmächtig
abgeschlossen, die für die FW AG problematisch hätten werden können. Die vereinbarte Anfangsgebühr
von 25.000 € je Vertrag wurde aber nie an die FW AG gezahlt, die Franchise-Partner stellten sich
nachträglich als unseriös heraus.
Während der Amtszeit von Herrn Schalitz hat die FW AG keinerlei Einnahmen verbuchen können.
§ Offensichtlich hat es auch eine intensive Zusammenarbeit zwischen Herrn Schalitz und der oben
erwähnten SVI gegeben, deren Hintergründe nicht geklärt werden konnten, aber schädliche Abhängigkeiten
und Aktivitäten vermuten lassen.
Herrn Schalitz werden insgesamt 38 Versäumnisse mit hohem Schaden für die FW AG vorgeworfen.
Am 24.April 2005 wurde ihm, auch wegen andauernder Untätigkeit in der FW AG, gekündigt.
Schädlich erweist sich sogar sein Verhalten nach seiner Kündigung:
§ Während und kurz nach der HV am 24.04.05 wurden Aktien für 22.960 € verkauft.
Von diesen Geldern – den einzigen Einnahmen, die die AG hatte – hat Herr Schalitz zunächst 2.200 €
für sich aus der Saalkasse mitgenommen. Mitte Mai 2005, also drei Wochen nach seiner Entlassung, hat
Herr Schalitz in betrügerischer Absicht versucht, weitere 14.000 € von den Konten der AG auf sein Privatkonto
überweisen zu lassen, was durch die Aufmerksamkeit der Bank verhindert wurde.
§ Herr Schalitz verweigert die Herausgabe FW AG-interner Unterlagen. Damit verstößt er gegen seine
Verpflichtungen aus dem Arbeitsvertrag.
§ Im Juni 2005 war die Gründung einer ENERG AG geplant, die in Konkurrenz zur FW AG tätig werden
und sogar Herrn Felix Würth als ihren Erfinder abwerben wollte. Herr Schalitz, als einziger im Besitz der
technischen Zeichnungen und Dateien, die er auf Kosten der FW AG von den Würth'schen Maschinen
hat anfertigen lassen, war - noch vor Beendigung seines Vertrages mit der FW AG - als Vorstand dieser
AG vorgesehen.
Zum Zeitpunkt der Hauptversammlung vom 24.04.2005 waren Vertragsverhandlungen mit der Global Scaling
Technology AG in Vorbereitung, die zu einer Unterstützung unserer Entwicklung durch Dr. Hartmut
Müller (Global Scaling) führen sollten.
§ Diese Verhandlungen waren erfolgreich:
es ist – mit leichter Verzögerung - gelungen, diesen Vertrag abzuschließen. Es waren zudem überaus
günstige Kostensätze für den Einsatz von Dr. Müller vereinbart, und im Gegenzug sollte auch Felix
Würth für die Global Scaling Technology AG gegen Bezahlung tätig werden. Damit sahen wir auch die
Chance einer späteren finanziellen Beteiligung des Schweizer Großindustriellen Bühler.
FELIX WÜRTH AG
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§ Nach der HV am 24.04.05 war durch Nachkauf von Aktien durch die Aktionäre die finanzielle Situation
der FW AG immerhin so, dass eine Optimierung der Würth’schen Maschinen durch Dr. Müller und der
Bau weiterer Versuchsmaschinen hätten bezahlt werden können, sofern Aufsichtsrat und Vorstand weiterhin
ihre Gehalts- und Spesenzahlungen stunden würden.
Aber es kam ganz anders:
§ Direkt nach meiner Bestellung zum Vorstand am 24.April 2005 liefen eine Fülle von Rechnungen bei der
FW AG ein.
Es handelte sich ausnahmslos um Forderungen, die von Felix Würth privat zu Lasten der FW AG verursacht
worden waren: Herr Würth hatte - trotz seines Ausscheidens aus dem Amt als Vorstand der
FW AG am 06. August 2004 - in den nachfolgenden Monaten zahlreiche private Rechungen auf den
Namen der FW AG ausstellen lassen.
Sogar seine Ehefrau Christine Würth hat einen Mietwagen-Vertrag eigenhändig, jedoch im Namen der
FW AG unterschrieben.
§ Wie sich später herausstellte, hatte Herr Würth schon in den Jahren 2002 und 2003 insgesamt fünf
Leasingverträge für seine Privatfahrzeuge – einen Mercedes ML, einen Golf, einen Kippanhänger für
seine Pferde – und für die Solar- und Windkraftanlage in seinem Privathaus auf den Namen der FW AG
abgeschlossen. Die Leasingraten hat Herr Würth zunächst privat bezahlt, im August 2004 aber dann
jede Zahlung von Leasingraten eingestellt. Da diese Leasingverträge abgeschlossen worden sind, als
Felix Würth noch Vorstand war, waren sie juristisch unanfechtbar, die FW AG musste die ausstehenden
und laufenden Leasingraten für Felix Würth bezahlen.
§ Dazu kamen hohe Telefonrechnungen von Felix Würth, immer neue Rechnungen für private Fahrzeugreparaturen,
die Herr Würth sogar noch im Jahre 2005 im Namen der FW AG in Auftrag gegeben hatte,
für Melde- und Versicherungskosten, und das sogar für Fahrzeuge, die nicht zu diesen Leasingobjekten
gehörten, die das Ehepaar Würth aber gleichfalls auf den Namen der FW AG angemeldet hatte (u.a. ein
Privatfahrzeug der Tochter und ein privater Kombi von Christine Würth - insgesamt 5 Zulassungen).
§ Im Mai entdeckte ich rein zufällig bei einem Besuch bei Herrn Würth eine Anklageschrift gegen die Felix
Würth AG auf seinem Schreibtisch, die unrechtmäßig entgegengenommen und danach der FW AG
unterschlagen worden waren.
Die drohende Klage des Leasingunternehmens gegen die FW AG und damit die sofortige Insolvenz
konnten mit Mühe und Not abgewendet werde.
Insgesamt hat die FW AG Zahlungen von 33.686,73 Euro für Herrn Würth übernehmen müssen; weiterer
Forderungen in Höhe von ca. 16.000,-- Euro konnten abgewehrt werden. Damit waren nun endgültig alle
Barmittel der FW AG erschöpft. Da aber weiterhin Leasingzahlungen und andere Forderungen zu
begleichen waren, drohte erneut der Konkurs.
§ In dieser Situation konnte Frau Christine Würth dazu bewegt werden, für die hohen Forderungen, die wir
an Herrn Würth wegen der genannten Zahlungen und wegen weiterer hoher Verpflichtungen von Herrn
Würth in Höhe von weit über 100.000 € hatten, eine Grundschuld für die FW AG auf ihr Haus eintragen
zu lassen. Danach sollte das Haus von Frau Würth verkauft werden, aus dem Erlös sollten die Schulden
von Herrn Würth an die FW AG gezahlt werden.
§ Das Leasingunternehmen hatte angeboten, seine Forderungen an die FW AG zu stunden, sofern wir
einer Grundschuldabtretung an das Leasingunternehmen zustimmen würden. Da die FW AG zu diesem
Zeitpunkt zu weiteren Leasingzahlungen nicht mehr in der Lage war, wäre das die Rettung vor der Insolvenz
gewesen.
Dieses Angebot zog das Leasingunternehmen wieder zurück, als sich herausstellte, dass für Felix Würth
ein Wohnrecht auf dem Haus von Christine Würth eingetragen war: Mit dieser Einschränkung war und ist
das Haus nahezu unverkäuflich.
FELIX WÜRTH AG
Seite 4 von 4
Am 12. Juli 2005 war mit dem Vorstand der Global Scaling Technology AG, ihrem leitenden Ingenieur und
einem Universitätsprofessor für Messtechnik vereinbart, Messungen an den Maschinen von Herrn Würth in
Hohnsberg vorzunehmen, vornehmlich an der Maschine, deren Überschussleistung (Overunit) Herr Würth
auf der HV am 06.09.2004 per Bildschirm allen interessierten Aktionären vorgeführt und „bewiesen“ hatte.
§ Dieser 12. Juli war der vielleicht wichtigste Termin für die Felix Würth AG überhaupt:
hier sollte sich entscheiden, ob sich der Industrielle Bühler (CH), der diese Messungen veranlasst und
bezahlt hatte, aufgrund der Aussagen des bestellten Professors finanziell an der Felix Würth AG beteiligen
würde.
§ Das Treffen wurde ein Desaster.
Felix Würth behauptete, dass die Messtechnik nicht funktionieren würde. Das war unwahr: bei späterer
Überprüfung arbeitete sie einwandfrei.
Eine konstruktive Zusammenarbeit mit ihm und dem geladenen Professor kam aufgrund seines Verhaltens
nicht zustande.
Das Angebot der Global Scaling Technology AG, Felix Würth für sich arbeiten zu lassen, zogen sie
zurück, eine Zusammenarbeit mit der FW AG schien nicht mehr möglich.
Auf die sonstigen haarsträubenden Handlungen, die Felix Würth vor seinem Unfall begangen hat und die
von betrügerischem Vortäuschen positiver Versuchergebnisse bis zu schwerem Vertragsbruch reichen, wird
im Rahmen dieser Information nicht eingegangen.
Am 7. September 2005 erfuhren wir, dass Felix Würth einen schweren Unfall erlitten hatte; er wurde über
Monate im künstlichen Koma gehalten. Unter diesen Umständen war es ausgeschlossen, mit ihm über eine
Rücknahme seines Wohnrechtes zu sprechen.
§ Herr Würth steht derzeit unter Betreuung und wir bemühen uns, mit seinem Betreuer diesen Punkt zu
klären.
§ Da wir seit September 2005 zur Zahlung von Leasingraten nicht mehr in der Lage waren, kündigte das
Leasingunternehmen im Dezember die Leasingverträge und stellte alle verbliebenen Raten sofort in
Rechnung.
Damit war die Einreichung des Insolvenzantrages für die FW AG nach den Bestimmungen des Aktiengesetzes
nicht mehr zu vermeiden.
Ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird, hängt davon ab, ob
§ das Haus von Frau Christine Würth innert vernünftiger Frist verkauft werden kann und aus dem Erlös die
Schulden beglichen werden können;
§ die letzten Bemühungen, mit Hilfe von Dr. Müller doch noch eine Overunit erzeugende Maschine auf der
Basis der Würth’schen Ideen zu kreieren, erfolgreich sind;
§ sich trotz aller Geschehnisse noch Geldgeber finden lassen, die bereit sind, der FW AG größere Summen
für die weitere Entwicklung zur Verfügung zu stellen.
Der vom Gericht beauftragte Insolvenzverwalter wird alles versuchen, die Insolvenz durch die Eintreibung
unserer Außenstände und Forderungen zu verhindern. Es wäre aber unrealistisch, vor Ende März 2006
Ergebnisse zu erwarten.
Ich habe jedes Verständnis, dass Sie nach dieser Nachricht unruhig sind und weitere Fragen haben. Um die
Arbeit des Insolvenzverwalters nicht zu erschweren, bitte ich Sie dennoch, bis zur abschließenden Information
in etwa zwei Monaten über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens oder die Rücknahme des Insolvenzantrages
von Anrufen und schriftlichen Anfragen abzusehen.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Heinke
Vorstand der Felix Würth AG
- das sagt garnichts.. Don 29.3.2006 22:54 (5)
- Re: das sagt garnichts.. WIR 30.3.2006 10:13 (0)
- Re: das sagt garnichts.. Heinrich Dreier 30.3.2006 00:18 (3)
- Re: das sagt garnichts.. W 30.3.2006 10:15 (2)
- Re: das sagt garnichts.. Heinrich Dreier 30.3.2006 11:18 (1)
- Re: das sagt garnichts.. w 30.3.2006 20:42 (0)
- Ist das war ? Ich kann nicht glauben, dass.. Entsetzter Beobachter 29.3.2006 13:45 (0)
- Re: Was gibt es Neues von Felix Würth??? Beobachter 29.3.2006 04:09 (1)
- Re: Was gibt es Neues von Felix Würth??? Softifex 29.3.2006 19:16 (0)