Re: Der Schein trügt


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Geschrieben von Realo am 02. Mai 2001 23:40:36:

Als Antwort auf: Der Schein trügt geschrieben von Jander42 am 02. Mai 2001 22:51:17:

Zum Thema "Magick": was Du dazu schreibst, sagt mir persoenlich nicht viel. Klingt fuer meinen Geschmack etwas zu geschwollen.

Ich muss zugeben, dass ich den Begriff Esoterik ziemlich grosszuegig verwende. Fuer mich geht es aber um die Abgrenzung gegen die Naturwissenschaften.


[Realo]
>>Die Sprache der Naturwissenschaften ist
> die Mathematik. Das macht sie so
> leistungsfaehig.
> Ohne diese Exaktheit haette es sicher niemals
> z.B. Computer gegeben.

[Jander]
>Ich weiss nicht woher du das hast aber ich denke das würde den meisten Mathematikern gar nicht gefallen, es sind Welten zwischen einem naturwissenschaftlichen Beweis und einem Mathematischen (Das Schachbrett Rätsel).

Ich habe nicht von einem mathematischen Beweis geredet, obwohl natuerlich auch physikalische Theorien in sich mathematisch konsistent sein sollten. Nicht umsonst gibt es den Bereich der mathematischen Physik, die sowohl von Physikern als auch Mathematikern ausgeuebt wird.

Aber darum ging es Dir wahrscheinlich garnicht.
Die Naturwissenschaften zeichnen sich ja gerade durch einen Vergleich von theoretischen Vorhersagen mit experimentellen Daten aus.
Ein Naturwissenschaftler kann hierbei natuerlich nicht wie ein Mathematiker deduktiv von mathematischen Axiomen ausgehen. Die Statistik ist
in den Naturwissenschaften der Schluessel.
Saemtliches Wissen, das wir ueber unsere Welt haben, ist schliesslich nur statistisches Wissen.
Das gilt auch fuer uns selbstverstaendliche Dinge
wie, dass ein Gegenstand nach unten faellt, wenn wir ihn loslassen. Wir wissen halt, dass das in der Vergangenheit immer so war und kennen keine Ausnahme. Wenn die Statistik gut genug ist, geht man als Naturwissenschaftler dazu ueber, von Gesetzmaessigkeiten zu reden. Dass dies im Falle der Gravitation vernuenftig ist, wirst Du mir wohl zustimmen.
Die Statistik ist natuerlich ein Teilbereich der Mathematik. Zufallsexeperimente werden natuerlich mathematisch beschrieben. Man kann mit Hilfe der Mathematik sogar quantifizieren, wie zuverlaessig eine Hypothese ist (z.B. durch statistische Parameter wie die Varianz).

Das ist, was ich mit der Sprache der Mathematik meinte. Zu einem naturwissenschaftlichen Ergebnis gehoert u.a. immer die Angabe des statistischen Fehlers, der ein Mass fuer die Zuverlaessigkeit eines Ergebnisses ist.

Natuerlich kann man nicht mit endgueltiger Sicherheit sagen, dass nicht ab morgen alle Gegenstaende nach oben fliegen werden.
Einen Beweis im mathematischen Sinne dafuer gibt
es also nicht, aber eine statistische Aussage,
aus der man schlussfolgern wuerde, dass dies sehr unwahrscheinlich ist.
Diese Methode funktioniert aus Erfahrung gut. ;-)

Gruss,

Realo




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