Re: Raum-Energie-Techn. Korrektur+Ergänzung
Geschrieben von Realo am 07. Mai 2001 14:11:19:
Als Antwort auf: Re: Raum-Energie-Techn. Korrektur+Ergänzung geschrieben von Gabi am 06. Mai 2001 09:51:12:
Hallo Gabi,
zunaechst einmal etwas positives. Deine Bilder
finde ich sowohl aus kuenstlerischer wie aus mathematischer Sicht schoen bzw. interessant.
Als Naturwissenschaftler fehlt mir aber der quantitative Vergleich mit dem Experiment um eine
naturwissenschaftliche Relevanz erkennen zu koennen.Nur ein kleiner Teil dessen, was aesthetisch schoen und mathematisch formulierbar ist, wird auch von der Natur realisiert. Um es etwas pathetsich auszudruecken, mein Respekt vor der Natur ist viel zu gross, als dass ich vorschnell eine Theorie als naturwissenschaftlich bezeichnen wuerde, bevor ich die Natur nicht genau (also quantitativ) gefragt habe, was sie von der Sache haelt ;-).
> Du hattest natürlich recht. Er hat im Ansatz formal die Raumladungsdichte Null gesetzt, und dafür an anderer Stelle den Potentialdichtevektor eingeführt. Des Gesamtergebnis sieht aber aus, als hätte er nichts weggelassen, weil die alten Lösungen als Spezialfälle noch vorhanden sind.
>Der Grund ist die Annahme, daß es prinzipiell keine Monopole geben kann.Das ist mathematisch legitim. In den Maxwellgleichungen gibt es schliesslich auch keine magnetischen Monopole. Nun kann man aber die These, dass es keine elektrischen Momopole gibt, schon alleine dadurch wiederlegen, das ein elektrisch geladener Koerper immer eine anziehende Wirkung auf eine Testladung ausuebt, egal von welcher Seite ich sie an den Koerper haranfuehre. Die Divergenz des elektrischen Feldes verschwindet hier garantiert nicht.
Das ist ja gerade der grosse Unterschied zum Magnetfeld, welches divergenzfrei ist, man also nur kleine Kompassnadeln findet.
Allerdings ist es nicht klar, ob es prinzipiell nicht doch magnetische Monopole geben kann und man sucht in der Tat nach ihnen. Die Maxwellgleichungen wuerden sich dann symmetrisieren.
Was das elektrische Feld angeht, ist die Tatsache, dass es elektrische Monopole gibt, aber bestaetigt
und somit die These der Divergenzfreiheit des elektrischen Feldes widerlegt.> Er sieht auch elektrische Ladungen als Dipole, und zwar welche in Kugelform, so daß der zweite Pol im Mittelpunkt der Kugel zu liegen kommt und hier offenbar nicht in der Lage ist, das äußere divergierende Feld der Kugeloberfläche geometrisch zu kompensieren.
Egal wie ich elektrische Dipole anordne, wenn ich
sie in einem geschlossenen Volumen betrachte, verlassen salopp gesagt genausoviele elektrische Feldlinien dieses Volumen wie auch hereinkommen.Die Divergenz des elektrischen Feldes wuerde also verschwinden. Man beobachtet aber eine nichtverschwindende Divergenz des elektrischen Feldes. Es gibt also elektrische Monopole.
> Rein Skalar betrachtet, heben sich innere und äußere Ladungen auf, geometrisch wirkt aber die äußere noch auf die Umwelt ein.
Wenn es keine elektrischen Monopole gaebe, so duerfte man eine Kugel beliebig klein machen, ohne dass man einen elektrischen Monopol entdecken wuerde. Wie will man hier denn erreichen, dass nur eine Ladung (z.B. die positive) nach aussen hin
wirkt, nicht aber die andere. Oder mit anderen Worten, wie sollte denn hier ein Abschirmungseffekt der einen Ladung (z.B. der negativen) funktionieren?Mir scheint die Sache nicht recht durchdacht zu sein.
> divD=0 ist sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig im Rahmen der altbekannten Sichtweise, ich muß Dir Recht geben.
Diese Gleichung ist aus oben genannten Gruenden klar widerlegt. Es gibt elektrische Monopole. Die Divergenz des E-Feldes laesst sich messen.
> Fertige Wirbel kann man nicht mathematisch elegant beschreiben. Besser, man simuliert durch Rekursion ihre Entstehung in Abhängigkeit verschiedener Randbedingungen. Dadurch und erst
dann schaut man wirklich in Gottes Kochtopf.Ein iteratives Loesen von Differentialgleichungen
ist in der Physik durchaus ueblich.
Auch nichtlineare physikalische Systeme kann man natuerlich simulieren. Sonst wuerde keine Wettervorhersage funktieren, auch wenn dies in der
Praxis nicht immer ganz einfach ist.Auch fuer abstraktere Theorien gibt es in der Physik Simulationen.
Z.B. in der Gittereichtheorie macht man nichts anderes als eine SU(3)-Eichtheorie auf riesigen Rechnern zu simulieren, also Messgroessen aus einer fundamentalen Theorie der starken Wechselwirkung zu berechnen. Allerdings ist vollkommen klar, wie sich die Messgroessen aus der fundamentalen Theorie berechnen. Ueberpruefen kann
man diese Vorhersagen auch (quantitativ!!!) und man kann so sehen, ob die fundamentale Theorie vernuenftig war oder nicht.
Bei Meyl ist nicht zu erkennen, wie er die vielen praezisen Messgroessen, die es in der Physik gibt und die durch bestehende physikalische Theorien praezise beschrieben werden, aus seiner Theorie berechnen moechte.Ich musste ja schon lachen, als ich gelesen habe, dass Meyl bei seiner "Theorie" von fundamentaler Feldtheorie spricht. Er scheint offensichtlich die bestehenden Feldtheorien nicht zu kennen und probiert daher auf Basis seiner rudimentaeren Kenntnisse der klassischen Elektrodynamik eine neue Theorie zu konstruieren. Dabei bricht er so ganz nebenbei die (praezise experimentelle bestaetigte) Lorentzinvarianz.
Das lustigste fand ich aber, dass in seiner "fundamentalen Theorie" das Ohm'sche Gesetz eine Rolle zu spielen scheint - ein Musterbeispiel fuer eine lineare Naeherung des Zusammenhangs zwischen elektrischer Spannung und elektrischem Strom, das fuer grosse Spannungen seine Gueltigkeit verliert, wie man weiss.
Natuerlich gibt es im Mikroskopischen das Ohm'sches Gesetz nicht. Es ist natuerlich eine makroskopische und somit statistische Groesse
und ausserdem eine Naeherung fuer kleine elektrische Felder. Mikroskopsische Strukturen werden hier vollkommen ignoriert.
Selbst wenn Meyl Theorie richtig waere - was sie aus oben genannten Gruenden nicht ist - koennte sie daher wohl kaum fundamental sein.> Aber Prof.Meyls gesamte Elementarteilchentheorie ist auf den ersten Blick bestechend (ich hatte für Einzelheiten noch keine Zeit), auch quantitativ. Er hat sich mit den 24 wichtigsten Teilchen einzeln befaßt im Buch Potentialwirbel 2.
Ich halte Meyl fuer einen Hochstapler. Vielleicht ist er sich dessen selbst noch nicht einmal bewusst. Man findet aber so viele Laien, die meinen, die fundametale Theorie gefunden zu haben, dass das Phaenomen "Meyl" garnicht einmal so aussergewoehnlich ist.
Man sollte nie vergessen, dass Naturwissenschaft oft ein muehseliges Unterfangen ist, sowohl fuer die Experimentatoren als auch fuer die Theoretiker. Genies gibt es auch nur ganz wenige und Meyl gehoert sicher nicht dazu.Eine Frage habe ich aber schon. Warum interessiert Dich ausgerechnet Meyl, der nie eine andere Theorie gesehen hat als die klassische Elektrodynamik und ich moechte behaupten, dass er sie nicht komplett verstanden hat.
Soweit meine - ruecksichtslose ;-) - Kritik.
Gruss,
Realo