Re: Hacheney
Geschrieben von herschel am 30. Juli 2004 00:05:58:
Als Antwort auf: Re: Hacheney geschrieben von Uwe Hohlbein am 29. Juli 2004 12:23:51:
hallo Uwe:
Man sollte sich fragen, welches Modell die Wirklichkeit BESSER beschreibt.
Denn jedes Modell ist nur ein Versuch, komplexe Abläufe anschaulich zu gestalten. Das Modell selbst ist nicht die Wirklichkeit. Dasselbe gilt auch für eine wissenschaftliche Theorie, deren Aussagen überprüfbar sein müssen.
Wenn eine Theorie aus empirischer Sicht prinzipiell nicht widerlegbar ist, weil es kein reproduzierbares Experiment dafür gibt, hat sie keinen tieferen naturwissenschaftlichen Nutzen.
In der Mathematik sieht das anders aus, weil dort der strenge Beweis gilt. In der Philosophie ist es wiederum so, dass der logische Schluss vom verwendeten Logiksystem abhängig ist (klassische Logik, mehrwertige Logik etc.). Zudem hat bereits Gödel mittels dem Unvollständigkeits-Theorem klargemacht, dass nicht sämtliche Aussagen eines Axiomensystems mit den systemeigenen Mitteln beantwortbar sind. Solches wird an der Cantorschen Kontinuumshypothese besonders deutlich bewusst.
Die ART wurde deshalb akzeptiert, weil sie Voraussagen macht, die empirisch bestätigt wurden bzw. gegenüber der Mechanik Newtons zu exakteren Resultaten führt (Lichtablenkung und Periheldrehung). Allerdings ist die ART noch nicht vollständig. Sonst würde es nicht eine (fünfdimensionale) Einstein-Maxwell-Skalarfeld-Theorie benötigen, die auf Prof. P. Jordan zurückgeht.
Nicht besonders gut sieht es derzeit im Standardmodell der Elementarteilchen aus. Das Modell benötigt aufgrund der Symmetrieforderung dringend den experimentellen Nachweis des Higgsbosons. Denn ohne dieses führt sich der Higgsmechanismus selbst ad absurdum. Und demzufolge wäre das Modell unbrauchbar oder zumindest stark revisionsbedürftig.
Gegenwärtig gibt es im Standardmodell an die dreissig offene Parameter, dh. solche Grössen, die nur empirisch gefunden werden können und für die man deshalb einen fiktiven Parameterwert als Rechengrösse einsetzt. Wenn man bedenkt, dass weltweit zehntausende von Wissenschaftlern daran arbeiten und immense Geldströme nach CERN und DESY und anderswo fliessen, muss man sich allmählich die Frage nach dem Sinn einer solchen Ressourcenverschwendung stellen.
Noch uneinheitlicher sieht es in der modernen Kosmologie aus. Derzeit werden neben den Friedmann-Weltmodellen mehrere Alternativen diskutiert, deren Charakter aber noch stark hypothetisch ist, weil erst der Planck-Satellit (2007) weitere Klarheit erbringt. Kosmogonie und Kosmologie gleichen gegenwärtig einer mittelalterlichen Hexenküche: möglicherweise wird man die Geister, die man ruft, nicht mehr los.
Auch das Torkadomodell muss schlussendlich in Bezug auf Elektrodynamik und Himmelsmechanik überprüfbare Aussagen enthalten, die zu empirisch verifizierbaren Resultaten führen.
MfG, herschel
- Re: Hacheney Cogi 30.7.2004 23:34 (7)
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