Re: G-Com / sind Gravitationswellen verifizierbar ?
Geschrieben von Gerd am 13. Januar 2003 02:30:58:
Als Antwort auf: G-Com / sind Gravitationswellen verifizierbar ? geschrieben von Harald W. am 11. Januar 2003 16:03:17:
Gravitationswellen sich schwer nachzuweisen, weil der Effekt von der Grössenordnung her einfach sehr klein ist. Während die Gravitationswirkung, wie sie beispielsweise die Masse eines Öltankers im Hafen auf die Kaimauer auswirkt, noch relativ erheblich ist. So etwas kann man auch im Labormassstab nachweisen - das sind halt bspw. die Versuche mit den Gravitationswaagen, wie man sie in der Schule kennenlernt. Hiervon kann man sich auch rechnerisch ja leicht überzeugen.
Gravitationswellen sind von ihrer Stärke her jedoch viele Grössenordnungen geringer. Man weiss schon, wie ein sender bzw. Empfänger aussehen könnte. Jedoch ist man für Versuchsaufbauten im labormassstab einfach von der verfügbaren Messtechnik nicht soweit, diese dann nachweisen zu können. Auch das wäre "vorzurechnen" aus der allg. Rel. Theorie, auf Wunsch kann ich gerne hier etwas nachreichen.
Man weiss also, wie es auszusehen hätte. Als Empfänger nimmt man im Prinzip Metallzylinder, der Länge so abgestimmt wird, daß die sich ausbildende stehende Welle auf dem Zylinder in der Eigenfrequenz der zu messenen G Welle entspricht. Das ist wie bei einer Orgelpfeife, nur wird das Medium Luft mit seinen Schallwellen durch das Medium Masse mit den G-Wellen ersetzt. Ein Sender könnte einfach eine Art "Pengel" sein, oder bspw. eine rotierende Masse. Aber wie gesagt, der Effekt ist zu gering.
Man nimmt deshalb als Quelle für Versuche astronomische Objekte. Bei der Entstehung von schwartzen Löchern sollten G-Wellen vor wesentlich höhrerer Stärke entstehen, als man sie hier bisher erzeugen kann. Diese will man messen, dazu nimmt man ziemlich grosse, unterirdisch angebrachte (weil dort störungsfreier) Metallzylinder. Solche Versuche werden wirklich gemaacht. Man ist inzwischen - mit mühen! - soweit, dass die erwartete Messgenauigkeit besser ist als es für die Grössenordnung der erwarteten Effekte notwendig ist. Das ist immerhin schon etwas - auch daran hat man lange gearbeitet. Mein stand von dem Thema ist etwa ein jahr alt - damals meinte man, erste auswertbare messergebnisse zu haben. aktueller Stand liegt mir nicht vor, hätte aber mE irgendwo gehört, wenn gesicherte resultate vorliegen sollten.
Gerd.