nur ein paar kleine Bemerkungen
Geschrieben von Realo am 08. Mai 2001 14:48:24:
Als Antwort auf: Re: Exakte Naturwissenschaft vs. Esoterik geschrieben von Dr. rer. nat. Augustin am 08. Mai 2001 12:15:37:
Hallo Herr Augustin,
nur ein paar kurze Bemerkungen:
> Die Atomphysik lebt von dem Paradox der Unschärfe und der ungeklärten
Frage, ob Teilchen oder Welle.Das scheint nur ein Paradox auf den ersten Blick zu sein. Man kann es einfach so ausdruecken: bzgl. der (nicht beobachteten) Ausbreitung beobachtet man ein Wellenverhalten. Der Messprozess ist einfach nur ein Dekohaerenzvorgang.
Ein Musterbeispiel ist natuerlich das Doppelspaltexperiment.Mathematisch ist das sowieso alles sauber formuliert. Die QM bzw. die
Quantenfeldtheorie ist getestet mit einer Genauigkeit von bis zu
1 zu eine Milliarde. Alles kein Problem.Uebrigens kann man ueber den Begriff der Dekohaerenz auch makroskopische
Objekte im Rahmen der Quantenmechanik prima verstehen, so dass man nicht diesen
Bruch zwischen dem Verhalten mikroskopische und makroskopischer Objekte hat. Der Heidelberger Physiker Zeh hat auf diesem Gebiet u.a. Pionierarbeit geleistet.
Einen guten Ueberblick findet man hier:http://xxx.uni-augsburg.de/abs/quant-ph/0101077
Makroskopische Objekte verhalten sich also deswegen wie klassische Objekte, da sie von Dekohaerenzvorgaengen praktisch nicht isoliert werden koennen.
> Welcher Stoff trägt die Gewitterenergie??? Die Wassertropfen und Blasen in den Wolken.
Das ist nicht ganz korrekt. Die Energie steckt im elektrischen Feld zwischen Wolken und Erde.
> Für mich ist Wärme eine Welle mit unendlicher Frequenz, was das gleiche wie
ein Kontinuum ist.Klingt gruselig. Ist hier Waermestrahlung gemeint, so handelt es sich um
elektromagnetische Strahlung im Infrarotbereich also alles andere als um
elektromagnetische Strahlung unendlicher Energie.Ist Waermebewegung gemeint, z.B. das Schwingen von Molekuelen, so ist auch hier die Frequenz endlich.
Ist etwas drittes gemeint, so waere das eine vollkommen andere Definition von Waerme, die klar definiert werden un begruendet werden muesste.
Wie sieht diese Definition aus?
Wodurch rechtfertigt sich diese neue Definition?Gibt es insbesondere quantitativ messbare Implikationen dieser neuen Betrachtungsweise?
> Teilchenphysik ist einseitig.
Mag sein, aber sie beschreibt unsere Welt bei kleinen Laengenskalen mit phaenomenaler
Praezision. Ernst zu nehmende Alternativen sind zur Zeit nicht auf dem Markt.Experimentelle Teilchenphysik ist uebrigens nichts anderes als das quantitative Testen von relativistischen Quantenfeldtheorien.
MFG,
A. Hoefer
Zur Struktur des Nukleons (Protons, Neutrons):