Re: Ökonomie: Sie verstehen es einfach nicht.
Geschrieben von Norbert am 27. April 2005 02:28:54:
Als Antwort auf: Re: Ökonomie: Sie verstehen es einfach nicht. geschrieben von Zäld am 26. April 2005 14:40:34:
>
>>>Dann würden die Hausbesitzer aber nicht in Häuser investieren, sondern in Unternehmen, die beispielsweise Aktien ausgeben.
>>
>>Da siehst Du wie mächtig und gierig das Kapital ist!
>Wieso "das Kapital"? Es sind Menschen, die aus vorhandenem mehr machen wollen.Oh Mann, das wäre schön, dann bräuchten wir uns keine Sorgen mehr über die Ressourcen zu machen. Aber ich weiß schon wie du es eigendlich meinst. Es ist wohl eher die körperliche und geistige Arbeit des Menschen, die einen Mehrwert schaft. Das haben die Menschen aber vor langer langer Zeit auch ohne Geld u. Zins gekonnt und waren deshalb bestimmt nicht unglücklich. Aufgrund von Spezialisierungen sind dann Berufe entstanden und um den Warenaustausch zu erleichtern wurde ein allgemein anerkanntes Tauschmittel erdacht usw.
>>>Was ist mit Aktienbesitzern? Sollte man das Investieren in Unternehmen unterbinden, genauso wie anscheinend ganz gerne die Zinsen abgeschafft werden sollten?
>>Meinst Du nicht, das durch den Zins in uns Menschen zwangsläufig Gier geweckt wird? Gier danach, stets den größtmöglichen Gewinn einzustreichen.
>Diese "Gier" dürfte in fast jedem vorhanden sein.Ja und manchmal auch noch gepaart mit Neid.
>Wer bereits auf die Frage "Arbeitest du lieber eine oder zwei Stunden für dasselbe Mittagessen?" mit "Natürlich nur eine" antwortet, unterliegt dieser "Gier", die ich nicht so nennen würde.
Das ist doch eine dumme Frage. NATÜRLICH würde jeder lieber nur eine Stunde für sein Essen arbeiten. Was soll das bitte schön mit Gier zu tun haben, zumal Essen ein Grundbedürfnis ist. Anders sähe es aus wenn ich lieber zwei Stunden im Akkord arbeite um daraus Gewinn zu schlagen aber für den anderen nichts mehr übrig bleibt. Und ob du es glaubst oder nicht, ich habe soetwas ähnliches schon selber erlebt.
>Es möchte doch so gut wie jeder für einen bestimmten Gewinn so wenig arbeiten wie möglich.
Nein nicht Gewinn, sonder zur Befriedigung der eigenen Bedürnisse.
>Ich finde das nicht verwerflich. Und wenn man selbstgeleistete Arbeit in Form von Geld anspart und diese Arbeit verleiht, warum sollte man dann nicht etwas mehr Arbeit zurückverlangen dürfen? Sonst gäbe es doch gar keinen Anreiz, das Gesparte zu investieren.
Du hast Deine Arbeitsleistung gegen Geld getauscht. Diese Arbeitsleistung von dir steckt nun in einem Produkt, über das Dein Arbeitgeber wieder soviel Geld eintauscht, das er damit auch alle anderen Kosten, seine eigenen Leistung und eventuelle Schulden u. Zinsen begleichen kann. Um es deutlich zu machen, gehen wir nun mal davon aus das die Zinsen von 5% auf 10% p.a. steigen und vollständige Konkurrenz herrscht, also eine Preissteigerung des Produktes nicht möglich ist, weil sonst es keiner mehr kauft. Welche Möglichkeiten hat er dann noch die Zinsen zu erwirtschaften?
Ich schätze mal, lieber Zäld, dass Du dann entweder für gleiches Geld mehr Schuften darfst und ein anderer dafür entlassen wird, oder alle Mitarbeiter eine Lohnküzung hinnehmen müssen. Und nun erkläre mir mal ob du für die Zinsen gearbeitet hast oder das Geld(Kapital)in Form des Kredits bzw. des Eigenkapital?Stell Dir nun noch vor, der Produzent, der Großhändler und der Einzelhändler haben alle einen Kredit für den sie Zinsen zahlen müssen. Wer ist da wohl der große GEWINNer?
>>Warum Investiert man in eine AG, oder anders gefragt, warum hat man sich eine AG erdacht? Der ursprüngliche Sinn ist, dass in der Regel sehr große Investitionvolumen mit ausreichend Kapital zu decken.
>Die spezielle Rechtsform "AG" wurde zu dem Zweck eingeführt, solche Investitionen zu ermöglichen. Aber es gibt ja noch andere Formen wie GmbHs, Personengesellschaften und Einzelunternehmer, in die ebenfalls investiert wird. Man investiert in alle diese Formen primär aus dem Grund, daraus Gewinne herauszuziehen.Ja, genau so wird es uns eingebläut.
>Man investiert in eine AG nicht, um ein sehr großes Investitionsvolumen >zusammenzubekommen, das ist nur Mittel zum Zweck.
Heute investiert man in eine AG um an der Börse spekulieren zu können. Hat also nichts mehr mit einer Bewertung der AG zu tun. Aber es gibt auch Aktiengesellschaften die nicht an der Börse gehandelt werden. Bei denen trifft das mit dem Investitionsvolumen sehr wohl zu.
>> Und mit welchem Instrument lockt man die Anleger an, mit Gewinnaussichten, also Zinsen/Dividende. Je höher die Gewinnaussichten desto gieriger ist man in diese AG zu investieren.
>Genau wie der Fischhändler, der auf dem Markt seinen Stand hat; er investiert in Verkaufswagen und Fische, weil er hofft, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Wenn du AGs ablehnst, solltest du konsequenterweise auch gegen diese Form von Gewinnerzielung sein.Was unterstellst Du mir hier? Ich habe nirgentwo geschrieben das ich AGs ablehne.
Wenn aber zwei Fischer sich den See teilen und der eine aus Gewinnsucht (Habgier) anfängt mehr herauszufischen als der andere, findes Du das dann immernoch in Ordnung.
>> Also geht es doch garnicht nur darum etwas sinnvolles und brauchbares zur Lebenserleichterung zu Produzieren, sondern auch bewußt in uns Gier zu fördern.
>Tatsächlich dienen Unternehmungen im allgemeinen in erster Linie dazu, Gewinn zu erzielen. Dies wird jedoch nur möglich sein, wenn etwas Brauchbares produziert wird, also was gebraucht wird. Und wenn das dabei hintenraus kommt, dann ist doch alles in Butter!Nein das stimmt so nicht. Oder doch,um den Zins zu befriedigen wird heute viel Müll Produziert.
>tschüssi
>Norbert
P.S. Ich habe selber den Beruf des Groß- u. Außenhandelskaufmann erlernt. Der kann Lagerhaltung nicht vermeiden. Aber Autohersteller z.B. haben das Lager quasi auf die Straße verlagert, die Teile kommen und werden gleich verarbeitet aber wehe sie kommen etwas zu spät, dann steht die Produktion still. Und das alles nur wegen dem Zins.