So funktioniert das Universum
Geschrieben von Torsten am 15. Januar 2003 17:36:38:
Liebe Leute,
das Universum ist ein chaotisches System. Chaos bedeutet ja nicht Unordnung wie in der Umgangssprache, sondern eine komplexe Ordnung, deren Regeln nur nicht vollständig bekannt sind. Das ist zum Beispiel am Bestreben zu erkennen, Strukturen auszubilden (von Elementarteilchen bis Galaxien).
Alle Bestandteile des Universums wechselwirken miteinander. Jede Wechselwirkung unterliegt Gesetzmäßigkeiten. Würde man alle Gesetzmäßigkeiten zusammenfassen, erhielte man die "Weltformel", die nicht nur die Vorgänge beschreibt, sondern jeden Zustand an jedem beliebigen Ort zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Ich nehme an, daß diese innerste Regel extrem einfach ist und nur ihre vielfältige Überlagerung auf allen Ebenen die komplexen Strukturen des Universums erzeugt. Warum?
Modelle für solche Zusammenhänge sind aus der Mathematik bekannt: Fraktale. Kurz gesagt: In eine einfache Formel wird ihre Lösung immer wieder eingesetzt und Lösung und Koordinaten werden (z.B. graphisch) erfaßt. Das läßt sich in unendlich kleine und unendlich große Bereiche fortsetzen. Ohne sich zu wiederholen entstehen immer neue Formen, die größeren und kleineren ähneln (Selbstähnlichkeit). Das Bild (http://www.alveolara.de/gamePict/gr/149-75661.jpg) zeigt ein solches Fraktal (von http://www.aladin24.de/frakt3/par/serieB.htm, Erläuterung auf http://www.alveolara.de/game/was.htm).
Diese Systeme sind dreidimensional (x,y,Farbe). Das Universum ist multidimensional, so daß die Strukturen wesentlich vielfältiger und komplexer sind. Bei genauer Betrachtung sind nicht nur Elementarteilchen und Galaxien Strukturen im chaotischen System Universum, sondern auch Mensch, Menschheit sowie menschliches Bewußtsein und Verhalten. Das ändert aber nichts daran, daß der innere Zusammenhang einfach sein kann.
Weit hergeholt? Mitnichten. In der Religion finden sich mehrere Hinweise, daß Gott das Gesetz ist, unveränderlich, ewig, Alles festlegend. Einige Beispiele sind: "Am Anfang war das Wort", "Ich bin, der ich bin" (Zitat Gott im Gespräch mit Moses) und auch die Ansicht der Essener (einer jüdischen Gemeinschaft, bei der Jesus möglicherweise eine Zeit gelebt und gelernt hat): "Du sollst dir keine falschen Gesetze machen, denn ich bin die Weltenordnung, die alles einschließt." (Auszug aus den Geboten, die Gott Moses gab, ausführlicher: http://www.celtic-corner.de/weltformel/texte/ZG.HTML). Auch die 5 Bücher Mose bzw. das ganze Alte Testament werden als Gesetz bezeichnet. Das müßte wohl genauer heißen: Erläuterung des Gesetzes.
Das Prinzip der Selbstähnlichkeit findet sich auch im Jesus-Zitat: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zu Gott, dem Vater, als durch mich!". Jesus verkörperte Gott, das Gesetz, auf dreifache Weise: durch den Weg (seine Taten), die Wahrheit (seine Worte) und das Leben (sein Schicksal bis hin zu Kreuzigung/Auferstehung). Wer keine der drei Botschaften begreift, wird auch nicht zu Gott, dem Gesetz, bzw. dessen Verständnis gelangen.
Daraus ergibt sich auch die Funktionsweise der Evolution: Sowohl ihr Ursprung als auch ihre Gesetzmäßigkeiten und Ziele sind festgelegt. Und selbstverständlich geschieht das auf "natürlichem" Wege, da das Gesetz auch festlegt, wann welche "Zufälle" stattfinden.
Möglicherweise ist der Urknall ein Ort in diesem chaotischen System, an dem der Übergang zu einem neuen Bereich mit extrem anderen Eigenschaften erfolgt. Dadurch können wir keine Informationen von der "anderen Seite" bekommen. Für die dortigen Zustände sind weder Sinnesorgane noch bisher bekannte Nachweismethoden geeignet. Weitere "andere Seiten" sind ebenfalls möglich. Immerhin fehlen den Physikern bei ihren Berechnungen 90% der Masse, die rechnerisch da sein müßte, aber nicht nachgewiesen werden kann. Selbst Physiker benennen das mit dem mystisch klingenden Begriff "dunkle Materie". Sie könnten auch sagen: Irgenwas, von dem wir nicht den blassesten Schimmer haben, außer daß es da sein muß (das klingt nur nicht so schick).
Auf jeden Fall erscheinen mir Übergänge zu (noch?) nicht Nachweisbarem naheliegender als die kürzliche Aussage eines Physikers in einer Diskussion: Der Urknall wäre die Entstehung des Universums aus dem Nichts. Bisher wurde noch jedes "Wunder" erklärt und sowenig ein Kaninchen aus einem leeren Zylinder kommt, stammt das Universum aus dem Nichts.
Viele Grüße
Torsten, eine Struktur im Chaos
- Re: So funktioniert das Universum Gabi 15.1.2003 20:16 (2)
- Re: So funktioniert das Universum Torsten 15.1.2003 20:49 (1)
- Re: So funktioniert das Universum Gabi 16.1.2003 16:41 (0)