Primzahlencode als Natur-Bauplan
Geschrieben von Rolf am 05. Oktober 2004 12:13:09:
Als Antwort auf: Primzahlencode als Natur-Bauplan geschrieben von Rolf am 05. Oktober 2004 11:57:20:
Etwa 1990 hatte Plichta das Buch "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" von Oliver Sacks gelesen. Ein Kapitel gilt eineiigen autistischen Zwillingen, deren IQ-Wert so niedrig ist, dass sie weder rechnen noch lügen können. Dafür können sie - wie Sacks herausgefunden hat - große Primzahlen "sehen", die nach herkömmlichem Verständnis nur von Hochleistungsrechnern berechnet werden können.. Sacks geht in einem Nachspann, nach Rücksprache mit einem Mathematiker, auf die Frage ein, ob in der Zahlentheorie (nach C. F. Gauß die Königin der Wissenschaft) vielleicht von den großen Mathematikern etwas Grundlegendes übersehen worden sein könnte.
Die beiden Wissenschaftler vermuten, dass die Fähigkeit der Zwillinge auf einem bisher verborgenen mathematischen Gesetz basieren, das auf der so genannten Modularithmetik (gemeint sind Restwerte, die beim Dividieren entstehen) beruht. Diese Behauptung stimmt, wie Plichta 1998 beweist. Er zeigte, dass die Gesetze von Atomkern und Atomhülle modularithmetisch und potenzinvertiert verknüpft sind. Der gegenwärtige Stand der Physik kennt keinen mathematischen Zusammenhang zwischen den Atomkernen (Kernchemie) und der Atomhülle (Atomphysik/Quantenmechanik).
Oliver Sacks ist also auf dem Gebiet der Hirnforschung eine welthistorisch bedeutsame Prognose gelungen.
Als Plichta 1994 Rüdiger Gamm im Fernsehen sieht, erinnert er sich, dass dem größten Mathematiker der Geschichte, Carl-Friedrich Gauß, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts der junge Zacharias Dase vorgestellt wurde, der Millionen von Divisionen im Kopf blitzschnell durchführen konnte. Gauß, der selbst ein Schnellrechner war, war eher beleidigt und es wurde damals die ungeheure Chance vertan, Bau und Funktionsweise des menschlichen Gehirns mit den (Prim-)Zahlen in Verbindung zu bringen. Wenn in der Geschichte einmal etwas übersehen worden ist, kann es sehr lange dauern, bis die Sache erneut aufgegriffen wird.